Infinity by Hohlbein Wolfgang

Infinity by Hohlbein Wolfgang

Autor:Hohlbein, Wolfgang
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Piper ebooks
veröffentlicht: 2012-04-12T16:00:00+00:00


22. Kapitel: Arion

Selbstverständlich war Sturmwind schneller als das hässliche Ungeheuer, das Craiden ritt, und wie hätte es auch anders sein können? Hunderttausend Generationen konsequenter Zucht der besten Pferderassen der Welt (und ein bisschen Herumgebastel an seiner DNS) mussten schließlich zu irgendetwas gut sein. Arion hatte ihre Liebe zu den Pferden im gleichen Alter entdeckt wie die meisten anderen Mädchen – nämlich vor drei oder vier Jahren – und den R’Achernon um das schnellste und ausdauerndste Tier gebeten, das es auf dem ganzen Planeten gab. Und selbstverständlich hatte der R’Achernon ihr das schnellste und ausdauerndste (und schönste) Pferd eines ganzen Planeten geschenkt. Für einen wirklich ganz kurzen Moment war sie sich sogar ein bisschen schäbig vorgekommen, den Clansmeister zu diesem zugegebenermaßen unfairen Wettrennen herausgefordert zu haben, aber andererseits … er hatte es nicht besser verdient.

Am Schluss wurde es dann trotzdem eng: Sturmwind hatte seinem Namen alle Ehre gemacht und war Craidens hässlichem Monstrum mit Leichtigkeit davongelaufen, aber irgendwie war dem trotzdem gelungen, nicht ganz den Anschluss zu verlieren, sondern ganz im Gegenteil Stück für Stück wieder zu ihr aufzuholen, und auf dem allerletzten Stück war ihr dann auch noch ein ebenso dummer wie überflüssiger Fehler unterlaufen: Um die Strecke abzukürzen, war sie vom Weg abgewichen und das letzte Stück bis zur Hügelkuppe hinauf quer durch den Wald geritten. Doch während das schwieriger werdende Gelände Sturmwind deutlich abbremste, walzte Craidens gepanzerte Abscheulichkeit einfach durch Gestrüpp und Unterholz hindurch und schien statt langsamer sogar schneller zu werden, je steiler es bergauf ging.

Einen guten Steinwurf unterhalb der Hügelkuppe und der gewaltigen Eiche angekommen, die darauf wuchs, schwenkte Arion nach links, visierte eine Lücke im Unterholz an und war kein bisschen überrascht, als Craiden den plötzlichen Kurswechsel nicht nur getreulich nachvollzog, sondern die vermeintliche Chance auch ausnutzte, um an ihr vorbeizupreschen. Arion gönnte ihm den kleinen Triumph nicht nur, sondern nahm Sturmwinds Tempo sogar um eine Winzigkeit zurück, ließ dem Clanführer erst eine, dann zwei komplette Pferdelängen Vorsprung gewinnen und riss Sturmwind dann mit einer so abrupten Bewegung herum, dass der Hengst protestierend aufschrie und eine oder zwei Sekunden ihres so mühsam ergaunerten Vorsprungs gleich wieder damit verschwendete, um sein Gleichgewicht zu kämpfen, bevor er endlich Tritt fasste und das letzte Stück zur Hügelkuppe hinaufjagte.

Arion schaffte es, aber wirklich nur gerade so. Craiden durchschaute ihre kleine List und riss sein Tier mit einem ungleich härteren Ruck herum, aber das gepanzerte Monstrum war einfach zu massig, um schnell genug zu reagieren. Irgendwie brachte es das Kunststück fertig, sich nicht nur nicht zu überschlagen, sondern auf der Stelle herumzuwirbeln und mit fast hundeartig wirkenden Sätzen hinter ihr herzujagen und sogar Boden gutzumachen. Doch da hatte Arion die Hügelkuppe bereits erreicht, brachte ihren Hengst zum Stehen und glitt aus dem Sattel. Ihr blieb sogar noch genug Zeit, sich zu Craiden herumzudrehen und mit einem triumphierenden Lachen ihr Haar in den Nacken zu werfen.

»Gewonnen, Clansherr!«

Sie war nicht ganz sicher, ob Craiden sie überhaupt hörte. Sein Schlachtross jagte auf sie zu wie ein zum Leben erwachter Panzerwagen. Erdbrocken und losgerissenes



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.